Zoo -& Reptilien-Center-Chris.de
  Scorpione Allgemein
 
 Die Skorpione (Scorpiones) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). Weltweit sind etwa 1400 Arten bekannt Nur wenige Arten sind kletternde Baumbewohner, Wanderer oder Höhlenbewohner die meisten Arten leben vorwiegend in sandigen oder steinigen Böden oder in Bodennähe der Tropen und Subtropen , Wüsten und Halbwüsten. Nur wenige Arten sind für den Menschen tödlich ( bei den Buthidae -Arten findet man mitunter die giftigsten Arten , nach deren Stich man unbehandelt nach ca 5 - 20 std am Herzversagen stirbt) Die Besonderheit einiger Arten stellt die Fähigkeit da , schadlos bis zu 2 Jahren zu fasten , da ihr Ruhestoffwechsel kaum Energie benötigt. Die meisten Scorpionarten sind Einzelgänger , es gibt jedoch auch Arten ( Pandinus imperator zB , welche sich sehr gut in einer Gruppe bei ausreichenden Platzangebot vergesellschaften lassen , trotzdem ist auch hier eher die Einzelhaltung vorzuziehen , da alle Scorpionarten zu Kannibalismus neigen.) Zur Paarungszeit verströmen die Weibchen Sexuallockstoffe (Pheromone), die die Männchen zu ihnen führen. Haben die Männchen eines gefunden, versuchen sie durch Zuckbewegungen (juddering), dieses in Paarungsstimmung zu versetzen. Hat das Männchen seine Partnerin „überredet“, greifen sie sich an den Scheren und der manchmal Stunden andauernde Paarungstanz beginnt. Zu Beginn des Paarungstanzes halten sich die Männchen vieler Skorpionarten nicht nur mit den Scheren am Weibchen fest. Sie stechen ihren Giftstachel in die dünne Haut am Scherenarm des Weibchens. Vermutet wird eine Stimulation des Weibchens; es ist jedoch nicht geklärt, ob das Männchen dem Weibchen auch Gift einspritzt. Beim Paarungstanz führt das Männchen das Weibchen manchmal über viele Meter, und versucht mit den Kammorganen (Pectines) auf der Bauchseite einen geeigneten Ablageplatz für seine Spermatophore zu finden. Hat es ihn ertastet, verharrt es kurz und setzt die Spermatophore ab. Dann zieht es das Weibchen darüber hinweg, so dass das Sperma direkt in dessen Genitalporus eindringen kann. Damit ist der Tanz beendet und die Partner trennen sich schnell – manchmal endet er allerdings auch mit dem Verzehr des Gatten (Kannibalismus). Beide Geschlechter können sich in ihrem Leben mehrmals verpaaren, wobei Weibchen der Buthidae auch bei Paarungen beobachtet wurden, während sie die Brut der letzten Paarung noch auf dem Rücken trugen.Nach einigen (bis zu zwölf) Monaten gebiert das Weibchen lebende Junge (Viviparie), die Eier werden also bereits im Uterus„ausgebrütet“. Die Jungskorpione sind bei der Geburt weiß und jedes ist einzeln von einer Embryohaut, dem Chorion, umschlossen. Nachdem sich die Jungskorpione aus dieser befreit haben, steigen sie auf den Rücken der Mutter, die sie bis zur ersten Häutung nach etwa 50 Tagen herumträgt. Dies vermindert die Gefahren für die kleinen Skorpione, die ihnen vor allem von männlichen Artgenossen drohen. Deshalb verhält sich das Weibchen in dieser Zeit extrem aggressiv gegenüber anderen Skorpionen. Die Anzahl der jungen Skorpione kann artspezifisch zwischen 25 und über 100 betragen. Die Ernährung der Jungskorpione erfolgt in dieser Zeit durch körpereigene Reserven, Flüssigkeit bekommen sie durch die Rückenhaut der Mutter. Bei nervösen Tieren kann es geschehen , das die kleinen Scorpione vom Rücken der Mutter fallen. leider ist es meist so , das die Mutter dann die Kleinen als Nahrung ansieht. Schafft man es nicht die Kleinen wieder auf den Rücken der Mutter zu plazieren , kann man versuchen die Jungscorpione in eine Heimchenbox zu legen und diese dann unter den gleichen Klimaverhältnissen , wie in dem von dem Muttertier , einfach stehen lassen , mit viel Glück schaffen es die Tiere sich dort bis zur ersten Häutung zu halten. Da den Jungen die Möglichkeit fehlt über die Mutter Flüssigkeit zu beziehen , kann man einen winzigen Klecks Insekten-Gel unter die kleinen Scorpione plazieren , - letztendlich wird es jedoch eine reine Glückssache sein , welche von dem Zeitpunkt abhängig ist , wielange die Jungscorpione noch bis zur ersten Häutung benötigen Nach der ersten Häutung verlassen die Jungen ihre Mutter und sind auf sich selbst gestellt. Die weitere Entwicklung läuft über mehrere, meist fünf, weitere Häutungen. Danach sind die Tiere geschlechtsreif. Nach dem Erreichen dieser Geschlechtsreife finden keine weiteren Häutungen mehr statt.

allgemeines zur Terrariumhaltung :

Da Skorpione zum Kannibalismus neigen, hält man sie meistens einzeln, eine Paarhaltung oder gar die Haltung in Gruppen ist nur anzuraten bei wirklich grossen Terrarien. (Ausserdem sollten Sie sie dann sehr gut füttern: Dadurch lässt der Drang zum Kannibalismus naturgemäss nach.)

Als Einzeltier aber stellt der Skorpion an die Ausmaße des Behältnisses nicht allzu grosse Ansprüche: 20x30 bei 20 cm Höhe gilt schon als ausreichend, aber ihr interessantes Wesen können sie in einem grösseren Behältnis von vielleicht einem Meter Länge sicherlich besser entfalten. Immerhin müssen sie dort ihr Leben lang aushalten, denn - im Unterschied z.B. zu Vogelspinnen wird man mit Skorpionen tunlichst nicht rumspielen und sie frei auf dem Körper hermlaufen lassen.

Skorpione sind giftig und sie sind wahre "Ausbruchskünstler". Bes. die sog. lithophilen Formen - also die Arten, die unter und zwischen Steinen leben - sind i.d.R. sehr flach gebaut und verstehen es ausgezeichnet, sich selbst durch schmalste Spalten zu zwängen.

Die Beschaffung ist relativ einfach, da zahlreiche Arten erfolgreich gezüchtet und im Handel angeboten werden. Es werden auch viele Wildfänge importiert; nur drei Arten - der Kaiserskorpion (Pandinus imperator) sowie Pandinus dictator und Pandinus gambiensis - unterliegen Exportkontrollen und dürfen nur eingeschänkt gehalten werden, weil sie im sog "Anhang II" des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens stehen. Alle anderen Arten sind völlig frei handelbar und Sie können sie im Urlaub sogar selbst fangen und mit nach Hause nehmen!

Das Terrarium sollte vielleicht nicht nur die Mindestbedürfnisse der Tiere erfüllen, sondern nach Möglichkeit auch ein wenig artgerecht eingerichtet sein und vielleicht auch noch freundlich aussehen und etwas "hermachen": Das ist in einem 20x30 cm Minigehege nicht zu erreichen: Auch das Einzeltier fühlt sich wohler, wenn es verschiedene Möglichkeiten vorfindet, sich zu verstecken oder auf Jagd zu gehen.

Geben Sie den Tieren ein Sand-Lehm-Gemisch ins Terrarium, das ein wenig die Form behält, wenn das Tier sich z.B. eine Höhle gräbt. Steine oder Rindenstücke kann man so aufbauen, dass der Betrachter evtl. von hinten in die Höhlungen 'reinsehen kann.

Um Milbenbefall u.ä. zu vermeiden, ist es übrigens sinnvoll, Äste, Wurzeln und Rinde vor dem Einsetzen ins Terrarium bei ca. 200°C für etwa 20 min. in den Backofen zu legen: Dadurch werden die Kleinstlebewesen abgetötet und viele Krankheiten können vermieden werden.

Die Temperaturansprüche sind von Art zu Art verschieden: Genauere Infomationen bekommen Sie aber nicht nur bei erfahrenen Haltern der jeweiligen Art, sondern auch, indem Sie versuchen, etwas über das Freilandverhalten der Tiere zu erfahren (solche "Studien" machen die Haltung derartiger Tiere doch auch erst eigentlich interessant): Die meisten Skorpione leben in Klimazonen, an denen tagsüber oft über 30 Grad gemessen werden, die Nächte aber häufig recht kühl sind. Diese Temperatur-Absenkung während der Nacht tut auch unseren Exemplaren in Menschenobhut gut!

Ähnlich ist es mit dem Licht: Das Terrarium sollte nicht direkt beleuchtet sein: Die meisten Skorpione sind dämmerungsaktiv und bevorzugen Dämmerlicht.

Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie Milbenbefall Vorschub leistet. Bei einigen Arten (z.B. Pandinus-Arten) darf aber die Luftfeuchtigkeit relativ hoch sein, ca. 70% bei knapp 30° C. Arten , welche hohe Luftfeuchtigkeitswerte benötigen , kann man das Terrarium wie folft einrichten. Auf dem Boden des Terrariums füllt man eine Schicht Vermikulit , welche vorher gut angefeuchtet wird. Auf dieser schichtet man trockene Substrate , worauf man stellenweise nasse Büschel Moos legen kann , welche man stets weiterhin nass hält . Um die unterste Schicht ( Vermikulit ) nachzuwässern , kann man mit Hilfe eines kleines Trichters Wasser in die unterste Bodenschicht nachfüllen - somit ist gewährleistet , dass der Bodengrund auf dem der Scorpion sich überwiegend bewegt trocken bleibt. Im Gegensatz zum feuchten Klima darf in einem Terrarium , indem Wüstenbewohner leben , auf keinen Fall sprühen - selbst auf eine kleine Wasserschale ist zu verzichten , solche Arten decken Ihren Flüssigkeitsbedarf mit den Futterinsekten.

Als Nahrung kann man Grillen empfehlen; Schaben werden auch gerne genommen, sind aber - wenn sie entkommen - im Haus noch wesentlich lästiger, als Grillen. Im Prinzip fressen die meisten Skorpione aber alles, was sie be- und überwältigen können: Andere Gliederfüßer und sogar kleinere Wirbeltiere (ca. 2 Tage alte Mäuse - noch nackt und blind - sind bes. lecker); dabei werden die grösseren Beutetiere durch eine Stich mit dem Stachel getötet.
Die Fütterungshäufigkeit und Futtermenge sollte der Fressbereitschaft der Tiere angepasst werden: Skorpione legen häufig längere (evtl. mehrwöchige) Fastenzeiten ein.

 
 
   
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden